Das Schöne am Einstieg in die Spektroskopie an Sternen ist: Auch Nächte, in denen der Mond fast voll und damit sehr hell am Himmel steht, lassen sich für Beobachtungen nutzen. Der Stern Wega stand schon seit einigen Monaten auf meiner Wunschliste und 12. Oktober ergab sich endlich die Gelegenheit.
Seit den letzten Sternspektren habe ich den Computer gewechselt und betreibe meine Ausrüstung nun an einem Windows-10-Rechner. Es sind noch einige Probleme aus dem Weg zu räumen, beispielsweise unterbricht irgendwas immer wieder den Bildstrom von der Kamera. Erste Fortschritte habe ich bereits gemacht und bin zuversichtlich, dass sich alle Probleme beseitigen lassen.
Ein echter Gewinn ist jedoch ein Sucher, den ich nun parallel zum Kameraobjektiv montiert habe. Damit lassen sich Sterne erheblich schneller einstellen als mit dem bisherigen Peilen entlang des Kameragehäuses.
Das hier gezeigte Spektrum wurde wieder mit einer TIS-Kamera aufgenommen, die hinter dem StarAnalyser 100 und einem 135 mm Kameraobjektiv angeordnet war.
Die Belichtungszeit betrug 1,7s bei Blende 16. Wegen der oben erwähnten Problem im Videostream wurden nur 8 Bilder mit RSpec überlagert.
Die Wellenlängenkalibrierung und Analyse mit RSpec lieferte folgende Linien, die als Einschnitte in dem „Buckel“ der Intensitätskurve zu erkennen sind:
A H-Alpha bei 656 nm
B H-Beta bei 486 nm
C H-Gamma bei 434 nm
D H-Delta bei 411 nm
Diese gehören der so genannten „Balmer-Serie“ an.
Wega ist noch für einige Zeit beobachtbar. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, ein besser belichtetes Video aufnehmen, denn das oben gezeigte Spektrum ist doch etwas verrauscht.