Draußen toben die Schneeflocken und im Garten steht ein Schneemann. Nach einem Spaziergang durch den Schnee schmeckt der handgemahlene und handgebrühte Kaffee gleich nochmal so gut. Es kommt vorweihnachtliche Stimmung auf und die nutze ich aus, mal zu schauen, wie mir die Erfinder in diesem Jahr das Weihnachtsfest verbessern können.
Der Weihnachtsbaum ist in vielen Familien ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit. Dabei sind künstliche Bäume mittlerweile sehr beliebt. Doch was tun, wenn selbst für einen kleinen Baum kein Lagerplatz da ist? Die meiste Zeit des Jahres nimmt der künstliche Baum ja eher nur Platz ein. Doch nun gibt es endlich eine Lösung! Das Gebrauchsmuster DE 202021000295 U1 stellt ein Weihnachtsbaumbuch vor.
Die Seiten des Buches besitzen einen Umriss in Form eines senkrechten Schnittes durch einen Baum vom Stamm zu den Astspitzen. Die Seiten werden nun aufgefächert, so dass sich die Kontur eines Baumes ergibt. Wichtig ist dabei, dass das Weihnachtsbaumbuch um 360 Grad aufgefächert werden kann (Frage an den Erfinder: Warum eigentlich? Bei 90 Grad könnte man den Baum hübsch in die Zimmerecke stellen). Den Rest des Jahres steht das Buch dann gut verstaut im Bücherregal.
Wer hingegen bei einem echten Weihnachtsbaum bleibt, steht vor (mindestens) zwei Problemen: (1) Den frischen Baum nach Hause bringen, ohne dabei Treppenhaus und Wohnung zu verdrecken, und (2) nach den Feiertagen das nadelnde Gehölz wieder aus der Wohnung zu entfernen, ohne die Nadeln überall zu verteilen. Ein Lösung für diese Problem schlägt die DE 202021000748 U1 vor: Eine schlauchartige Tüte mit drei Kordelzügen, vgl. nachfolgendes Bild.
Es ist also ein Schlauch, den man oben und unten mit je einem Kordel zusammenbinden kann. Durch den dritten Kordel wird der Schlauch in zwei Schlauchteile unterteilt. Die beiden Schlauchteile stecken nun ineinander, so dass sich der eine Schlauchteil zusammengefaltet im anderen Schlauchteil unterbringen lässt (vgl. Abb. 10). Durch die Zweiteilung wird ein Problem gelöst, dass ich gar nicht als solches gehabt hätte … aber immerhin werden auch Probleme 1 und 2 gelöst.
Wenn denn der Weihnachtsbaum einmal steht, soll er ja auch geschmückt werden. Wir kennen sie alle: Glaskugeln. Es gibt sie in verschiedenen Farbstilen: Gold, Silber, Blau, Rot. Seltener sind wohl gestrickte Weihnachtsbaumkugeln anzutreffen. Wieder andere bevorzugen einfache Strohsterne. Eine überaus interessante Lösung bietet hingegen die DE 202021100451 U1: Wachskugeln.
Die Baumkugeln sind aus vorzugweise dünnwandigem Wachs hergestellt, beispielsweise Bienenwachs. Durch die Wärme, die im Weihnachtsbaum gerade beim Einsatz von Naturkerzen entsteht (oder einfach nur durch die Menschenansammlung und warmen Essen), wird das Wachs erwärmt und verbreitet einen angenehmen Duft. Damit beim Schmelzen der Kugel nur eine begrenzte Sauerei entsteht, ist an ihrem untersten Punkt ein Tropfzapfen 3 vorgesehen.
Nun steht der Weihnachtsbaum also und ist geschmückt. Doch irgendwas fehlt noch. Achja. Die Geschenke natürlich. Und ach, sie müssen erst noch eingepackt werden! Zum Glück bekommen wir dieses Jahr hierbei Unterstützung durch Erfinder.
Zunächst das Verpackungsmaterial. Es könnte mal etwas anderes sein als jedes Jahr. Wäre es nicht schön, die Kinder hätten ein Interesse daran, das Papier nicht nur schnell zu zerreißen und eine sich langsam setzende Wolke aus Papierschnipseln zu erzeugen? Die DE 202021001729 U1 bietet hier eine Lösung: Essbares Geschenkpapier.
Zwischen Lagen einer Schutzfolie (3) wird das eigentliche “Geschenkpapier” von einer Kernlage (1) einer verformbaren und essbaren Zuckerware gebildet. Natürlich kann die Zuckerware mit Lebensmittelfarbe (2) hübsch gestaltet sein.
Gut, die Papierfrage hätten wir gelöst. Nun liegt hier noch Geschenkband herum, mit dem hübsche Schleifen gebildet werden sollen. Und immer ist es dasselbe: Mit der ersten Hand hält man das erste Ende, mit der zweiten Hand das andere Ende, mit der dritten bewegt man das Geschenk und mit der vierten … irgendwie hat man immer zu wenig Hände und am Ende eher die Finger als das Geschenkband verknotet. Doch endlich gibt es hier eine Lösung! Die DE 102017106243 B4 schlägt eine “Arretiervorrichtung zur Arretierung des Kreuzungspunktes zweier sich kreuzender Bandabschnitte, ein Verfahren zur Arretierung des Kreuzungspunktes zweier sich kreuzender Bandabschnitte sowie ein Objekt mit einer solchen Arrtiervorrichtung” vor. Im Grunde legt man – anstelle eines Knotens – einfach die sich kreuzenden Abschnitte eines Geschenkbandes zwischen zwei Teile, die kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Die Teile besitzen Nut-und-Feder-Strukturen, durch die das Geschenkband läuft.
Wir sehen also: Auch in diesem Jahr helfen uns die Erfinder wieder bei der Gestaltung eines gelungenen Weihnachtsfestes.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein paar herrliche Feiertage. Lasst es euch gutgehen.